Elektro- und SHK-Handwerk: Die Treiber des Wandels
Nachhaltigkeit und Digitalisierung verändern unseren Alltag. Ohne das Elektro- und SHK-Handwerk läuft hier gar nichts. Doch dieser Wandel verändert die Berufsbilder.
Egal, ob die Einrichtung von vernetzten Smart Home-Systemen, der Einbau von Wärmepumpen oder die massenhafte Aufrüstung von Photovoltaikanlagen – viele Arbeiten, die heute den Alltag der Betriebe im Elektro- und SHK-Handwerk bestimmen, haben vor einigen Jahren noch kaum eine Rolle gespielt. Die Energiewende und der Drang zu mehr Nachhaltigkeit, sowie die fortschreitende Digitalisierung haben nicht nur unser Leben verändert, sondern stellen auch neue Anforderungen an das Elektro- und SHK-Handwerk.
Damit die Energiewende gelingt und die Digitalisierung in unseren vier Wänden ankommt, sind qualifizierte Facharbeiter gefragt. Sie machen unser Leben digital, nachhaltig und somit zukunftsfähig. Für die Handwerksbetriebe ist das Chance und Herausforderung zugleich: Einerseits sorgen die neuen Aufgaben für ständig neue Aufträge und sichern für Jahrzehnte die Zukunft der Branchen. Andererseits gilt: Wer nicht den Anschluss verlieren will, muss regelmäßig Neues lernen.
Betriebe müssen flexibel sein
„Die Anforderungen an die E-Handwerker sind einem ständigen Wandel unterworfen“, heißt es vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), nötig sei daher eine konstante Qualifizierung der Beschäftigten. „Die E-Unternehmen und ihre Mitarbeiter müssen mit diesen Veränderungen Schritt halten und sich in zunehmend dynamischer werdenden Märkten flexibel zeigen, um neue Wachstumsmärkte zu besetzen“, so der ZVEH.
Doch es sind nicht nur die Zukunftsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit, die die Branchen verändern. Auch der demographische Wandel, sorgt im Handwerk für neue Aufgaben. In einer älter werdenden Gesellschaft spielt der barrierefreie Umbau von Badezimmern für viele SHK-Betriebe eine immer größere Rolle.
Lebenslanges Lernen im Elektro- und SHK-Handwerk
Die Gesellschaft verändert sich also und mit ihr die Arbeit der Betriebe im Elektro- und SHK-Handwerk. Am offensichtlichsten wird dieser Wandel beim Blick auf die Struktur der Ausbildungsberufe. Mit der Überarbeitung der Ausbildungsberufe im Elektrohandwerk ist hier im vergangenen Jahr ein komplett neues Berufsbild hinzugekommen. Der Elektroniker für Gebäudesystemintegration beschäftigt sich mit vielen Zukunftsthemen unserer Zeit: Vernetzte Energieversorgungssysteme, E-Mobilität und die Nutzung selbst erzeugten Stroms sind nur einige Themen, die hier zu den täglichen Aufgaben gehören.
Nur Betriebe, die dafür sorgen, dass sich die Mitarbeiter ständig weiter qualifizieren, können von diesem Wandel profitieren. Denn längst ist klar: Ein Job im Elektro- und SHK-Handwerk bedeutet lebenslanges Lernen. Die anfängliche Berufsausbildung ist dafür zwar eine gute Basis, doch nur, wer neugierig bleibt und bereit ist, durch regelmäßige Aus- und Weiterbildungen auf der Höhe der Zeit zu bleiben, hat auch eine Chance, von diesem Wandel zu profitieren.
Mit den neuen Aufgaben bietet sich für Betriebe auch zunehmend die Möglichkeit, sich auf bestimmte Teilbereiche zu spezialisieren. Der große Vorteil: Wer nicht mehr als Generalist auftritt und alle Arbeiten erledigt, kann sich als Spezialist für ein bestimmtes Fachgebiet positionieren und hat damit die Chance auf lukrativere Aufträge. So werden Handwerksbetriebe zu den Gewinnern im Wandel ihres Berufsbildes.