Liquiditätsmanagement: Der Retter in der Not

26 Juni 2023

Liquiditätsmanagement: Der Retter in der Not

Zu viele unbezahlte Rechnungen werden im schlimmsten Fall zum Existenzrisiko. Mit einer klugen Strategie können Handwerksbetriebe jedoch vorbeugen.

Dein Betrieb steht finanziell gut da. Du erledigst deine Aufträge zuverlässig und in höchster Qualität. Die Gehälter deiner Mitarbeiter und die Rechnungen deiner Lieferanten zahlst du stets pünktlich. Und auch die Investitionen in deinen Betrieb hast du gut kalkuliert. Trotzdem bist du nicht davor geschützt, dass auch bei dir das Geld plötzlich knapp wird – ganz ohne dein Verschulden.

 

Kunden zahlen ihre Rechnungen später als vereinbart. Aufträge werden kurzfristig storniert. Ein Großkunde rutscht in die Insolvenz und kann plötzlich gar nicht mehr zahlen. Solche Situationen sind keine Einzelfälle. Nach Erkenntnissen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform war die Zahlungsmoral in Deutschland Ende des vergangenen Jahres so schlecht wie seit Jahren nicht mehr. In diesem Jahr hat sich die Lage nur leicht gebessert. Besonders betroffen ist die Baubranche. Im Durchschnitt werden Rechnungen 10,3 Tage später bezahlt als vereinbart. Häufen sich diese Zahlungsverzögerungen, kann das im schlimmsten Fall zum ernsthaften Existenzrisiko für deinen Betrieb werden.

 

Einnahmen und Ausgaben tagesaktuell im Blick behalten

 

Deine Mitarbeiter und Lieferanten wollen natürlich auch dann pünktlich ihr Geld auf dem Konto haben, wenn deine Kunden ihre Rechnungen bei dir noch nicht bezahlt haben. Ein weitsichtiges Liquiditätsmanagement hilft dir dabei, stets zahlungsfähig zu bleiben. Im Kern geht es dabei darum, die Einnahmen mit den Ausgaben abzugleichen. Bei diesem Abgleich ist es sinnvoll, nicht nur auf das ganze Jahr oder einen einzelnen Monat zu schauen, sondern tagesaktuell im Blick zu behalten, wie es um die Liquidität deines Betriebs bestellt ist. Schließlich hilft es dir wenig, wenn du im Oktober mit einem größeren Zahlungseingang rechnen kannst, dir aber jetzt im Juni das Geld fehlt. Solltest du feststellen, dass es auf dem Konto doch mal eng wird, gibt es mehrere Möglichkeiten gegenzusteuern:

 

Lagerkapazitäten reduzieren: In deinem Lager liegt eine Menge gebundenes Kapital. Angesichts langer Lieferzeiten ist es durchaus sinnvoll, bestimmte Produkte auf Vorrat zu kaufen. Bei Artikeln, die gut verfügbar sind, kann es sich jedoch lohnen, die Lagerkapazitäten wieder zu reduzieren, um so die Liquidität zu erhöhen.

 

Abschlagszahlungen vereinbaren: Bei größeren Aufträgen ist es nicht unüblich, dass du dir von deinen Kunden je nach Baufortschritt Abschlagszahlungen überweisen lässt. So musst du nicht bis zum Ende der Arbeiten warten, bis erstmals Geld auf deinem Konto landet. Außerdem sicherst du dich so für den Fall ab, dass dein Auftraggeber während der laufenden Arbeiten in Zahlungsschwierigkeiten gerät.

 

Mahnwesen und Forderungsmanagement: Wenn deine Kunden nicht zahlen, heißt es: Konsequent bleiben. Rechnungen mit klaren Zahlungszielen, gegebenenfalls eine Zahlungserinnerung und schließlich eine rechtssicher formulierte Mahnung sind unverzichtbar. Ohne ein gut strukturiertes Büro geht hier gar nichts.

 

Factoring: Der bequemste Weg, pünktlich und zuverlässig an dein Geld zu kommen, ist das Factoring. Dabei schließt du einen Vertrag mit einem Dienstleister ab. Dieser so genannte Factor überweist dir schon wenige Tage nach dem Auftrag dein Geld. Sollte dein Kunde zu spät oder gar nicht bezahlen, kümmert sich der Factor um alle weiteren Schritte. Du hast mit all dem Ärger nichts mehr zu tun.

 

Kredit aufnehmen: Wenn es gar nicht mehr anders geht, ist der letzte Ausweg häufig, sich Geld zu leihen. Doch auch in größter Not ist es sinnvoll, nicht unüberlegt den nächstbesten Kreditvertrag zu unterschreiben. Es lohnt sich immer, die Angebote verschiedener Banken miteinander zu vergleichen, damit du nicht mehr Zinsen zahlst als nötig.

 

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