Video-Ausschnitt Leitec Elektrotechnik

20 Juni 2019

Erleichterung für Über-Kopf-Arbeiten

Exo-Skelette entlasten Arbeitnehmer im Handwerk

Fachkräftemangel und immer ältere Arbeitnehmer - Unternehmen müssen sich um ihre Mitarbeiter aktiv bemühen. Dabei helfen auch technische Lösungen, die den Arbeitsalltag gesundheitsschonender gestalten, z.B. Exoskelette.

Exo- oder auf Deutsch Außenskelette kennt man bisher vor allem aus der Medizintechnik oder von militärischen Anwendungen. Dabei handelt es sich in der Regel um sogenannte aktive Exoskelette, bei denen elektrische Antriebe den Menschen unterstützen und die daher eine Energieversorgung z. B. durch Akkus benötigen. Das z. B. vom Medizintechnikunternehmen Ottobock unter der Bezeichnung "Paexo" vorgestellte Exoskelett ist dagegen ein passives Gerät. Es funktioniert ohne externe Energiezufuhr.

Als Zielgruppe hat das Unternehmen unter anderem das Bauhandwerk im Visier. Spe­ziell die Arbeit über Kopf ist in vielen Gewerken eine große Belastung für die Mitarbeiter, darunter auch in der Elektroinstallation. Hier entlastet das Exoskelett den Mitarbeiter im Schulterbereich, indem es das Gewicht über sogenannte Armschalen mit einer mechanischen Seilzugtechnik auf die Hüfte ableitet. Bis zu einem Gewicht von rund 10 kg soll die Entlastung etwa 50 % betragen.

Das 1,9 kg schwere Exoskelett lässt sich wie ein Rucksack anziehen. Man kann es auf Körpergrößen von rund 160 cm bis 190 cm anpassen, sodass sich auch mehrere Mitarbeiter ein Gerät teilen können. Inzwischen lässt sich das Exoskelett auch leasen.

Ausfallzeiten reduzieren

Neben der Erleichterung der Tätigkeiten für den Mitarbeiter können Exoskelette auch aus unternehmerischer Sicht sinnvoll sein, da sie das Potenzial haben, krankheitsbedingte Ausfallzeiten zu reduzieren. So sind arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen in Deutschland der häufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit, wie eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) aus dem Jahr 2016 ergeben hat. ­Etwa 27 % der Arbeitsunfähigkeitstage in der Baubranche wurden 2017 durch Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems verursacht, ermittelte der "Fehlzeiten-Report 2018" ­(herausgegeben vom Wissenschaftlichen ­Institut der AOK, der Universität Bielefeld und der Beuth Hochschule für Technik Berlin). Auffallend hoch sind diese Zahlen für Berufe mit einem üblicherweise großen Anteil von Überkopf- und Überschulter­arbeit: Aus- und Trockenbau (33,2 %), Bauelektrik (29,7 %) und Hochbau (29,4 %).

Das Exoskelett wurde ursprünglich für die automobile Endmontage entwickelt, kommt inzwischen aber auch im Handwerk zum Einsatz. So hat der e-masters Fachbetrieb Leitec Gebäudetechnik in Heiligenstadt das Hilfsgeräte getestet und mittlerweile im täglichen Einsatz.

Machen Sie sich Ihren eigenen Eindruck vom Exo-Skelett: Zum Video

Quelle: elektro.net

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