Aufgaben delegieren, Mitarbeiter fördern
Wer einen Handwerksbetrieb erfolgreich führen möchte, muss lernen, Aufgaben abzugeben. Mit dem richtigen Konzept macht sich das gleich mehrfach bezahlt.
Als Chef hast du jeden Tag eine Menge um die Ohren, schließlich bist du dafür verantwortlich, dass dein Betrieb läuft. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem es auch für dich zu viel wird. Das bedeutet nicht nur viel Stress und wenig Freizeit. Wenn ständig wichtige Dinge liegen bleiben, leidet auch der Betrieb darunter.
Doch so weit muss es nicht kommen. Wer rechtzeitig erkennt, dass einem die Arbeit über den Kopf wächst, kann gegensteuern. Eine vielversprechende Lösung: Die Aufgaben im Team neu verteilen. Konkret heißt das: Bestimmte Tätigkeiten, die bisher auf deiner To-Do-Liste standen, erledigen künftig deine Mitarbeiter.
Wer Aufgaben delegiert, schafft sich wertvolle Freiräume
Was in der Theorie einfach klingt, fällt vielen Chefs in der Praxis durchaus schwer. Sie fürchten, dass sie die Kontrolle über ihren Betrieb verlieren, wenn sie nicht mehr alles selbst in der Hand haben. Tatsächlich ist jedoch das Gegenteil der Fall: Wenn du bestimmte Aufgaben an deine Mitarbeiter delegierst, schafft dir das Freiräume, dich um die Dinge zu kümmern, die deinen Betrieb wirklich voranbringen. Oft sind das Projekte, die du dir schon lange vorgenommen hast, die im stressigen Arbeitsalltag bisher aber immer untergegangen sind: Die neue Homepage, der Instagram-Account, das neue Marketingkonzept – die Liste der unerledigten Projekte ist in vielen Betrieben lang. Mit einer guten Aufgabenteilung hast du endlich Zeit, dich um solche strategisch wichtigen Themen zu kümmern.
Und das Delegieren einzelner Aufgaben hat noch einen weiteren positiven Effekt: Es zeigt deinen Mitarbeitern, dass du ihre Stärken erkennst, dass du ihnen vertraust und genau weißt, wie wichtig sie für deinen Betrieb sind. Außerdem bietest du deinen Beschäftigten die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln. All das sind wichtige Punkte, wenn es darum geht, Fachkräfte langfristig an deinen Betrieb zu binden.
Nicht nur Aufgaben abgeben, sondern auch Verantwortung delegieren
Damit das Delegieren gelingt, gilt es einige grundsätzliche Dinge zu beachten. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass deine Mitarbeiter eindeutig wissen, was du von ihnen erwartest. Das heißt: Bis wann müssen sie welche Aufgabe wie erledigen? Je genauer du die Tätigkeit beschreibst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass deine Mitarbeiter die Aufgabe so übernehmen, wie du es dir vorstellst. Gerade am Anfang machen diese aufwändigen Absprachen oft mehr Arbeit, als wenn du die Tätigkeit weiterhin selbst erledigen würdest. Doch die Zeit, die du hier investierst, sparst du später doppelt und dreifach.
Wenn ein Mitarbeiter eine neue Aufgabe übernommen hat, ist es sinnvoll, die neue Zuständigkeit innerhalb deines Teams klar zu kommunizieren. Falls nötig, sollten auch Kunden, Lieferanten und andere Geschäftspartner wissen, wer jetzt für die entsprechende Aufgabe zuständig ist. Ohne diese klare Kommunikation landen die Aufgaben häufig doch weiterhin bei dir und dein Mitarbeiter bekommt schnell das Gefühl, dass du weiterhin deine Finger mit im Spiel hast.
Denn auch das gehört zum erfolgreichen Delegieren: Ein Mitarbeiter übernimmt nicht nur eine einzelne Tätigkeit. Im Idealfall übernimmt er auch die Verantwortung für den kompletten Aufgabenbereich. Er sollte zum Beispiel frühzeitig erkennen, wenn es Probleme bei den Arbeitsabläufen gibt und dann Vorschläge machen, wie sich hier gegensteuern lässt. Gemeinsam könnt ihr dann überlegen, was der beste Weg für deinen Betrieb ist. Doch klar ist auch: Selbst wenn du Aufgaben an deine Mitarbeiter delegierst, bist du immer noch derjenige, der am Ende des Tages zusehen muss, dass dein Betrieb läuft. Daher ist es unverzichtbar, dass du dich eng mit deinen Mitarbeitern austauschst und bei wichtigen Entscheidungen weiterhin mitredest.