9 Tipps: So nutzen Sie Solarenergie im neuen Heim richtig
Wer ein neues Eigenheim plant und Solarenergie nutzen möchte, sollte schon beim ersten Entwurf einiges beachten
Mit Sonnenstrom lassen sich Energiekosten für Jahrzehnte niedrig halten. Damit sich die Investition in Photovoltaik-Anlagen langfristig lohnt und Sie hohe Anteile Ihres Strombedarfs im Eigenheim mit Sonnenenergie decken können, gilt es folgende Tipps vor der Installation zu berücksichtigen.
Tipp 1: Die richtige Ausrichtung
Die Sichtweise, dass Solargeneratoren nur auf der Südseite des Daches effektiv sind, ist längst überholt. Stattdessen ist es empfehlenswert, die Solarpaneele auch nach Westen und Osten auszurichten. So lassen sich die Erträge des Sonnenstroms besser über den Tagesverlauf verteilen.
Tipp 2:Überdachte Veranda nach Süden
Bei Wohnhäusern mit Flachdach können Sie die Solarmodule beliebig ausrichten. Bei Schrägdächern sollten Sie die Solarfelder nach Osten und Westen ausrichten. Der Giebel weist dann nach Süden und bietet eine großzügige Veranda an, die mit einem Solardach aus Doppelglasmodulen überspannt werden kann.
Tipp 3: Große Fenster lieber nach Osten und Süden
In unseren Breiten weisen Dächer sowie Außenwände nach Westen oder Nordwesten zur sogenannten Wetterseite, von der die meisten Niederschläge und Winde kommen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich große Fenster nach Osten und Süden einzuplanen. Außerdem sollten nach Süden weisende Glasfronten ein Vordach bekommen, damit die Räume im Sommer nicht überhitzen. Ganz wichtig: Je größer die transparenten Flächen am Gebäude, desto besser muss die thermische Qualität der Fenster sein - mindestens Dreischeibenverglasung.
Tipp 4: Stimmen Sie die Leistung der Solargeneratoren auf den eigenen Stromverbrauch ab
Bei der Planung der Photovoltaik-Anlage ist nicht die Größe des Daches wichtig, sondern der eigene Stromverbrauch. Nach diesem können Sie die Solaranlagen am gewinnbringendsten auslegen. Mit einem klug geplanten Solargenerator können Nutzer den Sonnenstrom beginnend ab März bis weit in den Herbst hinein nutzen. Für die Wintermonate reicht die Photovoltaik in unseren Breiten als einzige Stromquelle leider nicht aus.
Tipp 5: Regeln für ordentliche Solargeneratoren
Für ein Kilowatt Solarleistung benötigen Sie vier Solarmodule (60 Zellen). Das entspricht einer Dachfläche von sechs Quadratmetern. Pro Jahr erzeugen Solargeneratoren in unseren Breiten rund 900 bis 1.100 Kilowattstunden Sonnenstrom. In den Alpen liegen dank der besseren Lage und Bedingungen, die Erträge mitunter um 20 bis 30 Prozent höher. Mit den neuen Hochleistungsmodulen ist es sogar möglich, 1,2 Kilowatt aus vier Standardmodulen zu installieren und entsprechend höheren Erträgen zu gewinnen.
Tipp 6: Bereiten Sie Warmwasser elektrisch zu
Auch bei der Energienutzung sollten Sie einige Dinge beachten. Wer wenig Warmwasser benötigt, sollte alle Zapfstellen im Haus mit elektrischen Boilern oder Durchlauferhitzern versehen.
Für die Kombination mit Photovoltaik sind Boiler am besten geeignet, da sie bei genügend Sonnenstrom elektrisch aufgeheizt werden. So halten sie das warme Wasser lange vor. Wenn im Herbst die Sonne nicht mehr ausreicht, werden Boiler durch Ökostrom aus dem Netz versorgt. Der technische und hydraulische Aufwand ist dabei viel geringer als bei thermischen Systemen mit Gasbrennern oder solaren Wärmesammlern.
Tipp 7: Nutzen Sie die Wärmepumpe für Heizwärme
Wussten Sie, dass Sie auch Heizwärmesysteme genau an Ihre Bedürfnisse anpassen können? Die preiswertere Alternative zu elektrischen Heizsystemen heißt Wärmepumpe. Sie nutzt elektrischen Strom, um die thermischen Potenziale der natürlichen Ressourcen zu verdichten und auf nutzbare Temperaturen zu bringen. Mit dem Solargenerator lässt sich auch Pumpstrom problemlos erzeugen.
Luftwärmepumpen sind dabei die erste Wahl, da sie preiswert in der Anschaffung und einfach in der Installation sind. Wer mehr Wärmeleistung benötigt, wie z. B. für ein Mehrfamilienhaus, greift auf Erdwärmepumpen zurück. Solange ausreichend Sonnenstrom vom Dach verfügbar ist, kann er die Wärmepumpe treiben. Ansonsten kommt Ökostrom aus dem Netz zum Einsatz.
Tipp 8: Achten Sie auf Qualität
Beim Solargenerator und bei den Geräten der Versorgungstechnik sind deutsche Hersteller zu bevorzugen. Für den Fall von Reklamationen und Schäden, haben sie in der Regel einen besseren Service als ausländische Unternehmen. Zwar sind deutsche Produkte manchmal teurer, doch Sie kennen bestimmt das Sprichwort "Wer billig kauft, kauft meistens zweimal."
Tipp 9: Überlassen Sie die Installation dem Fachmann
Für den Einbau der Geräte und Komponenten sollten Sie unbedingt einen Fachhandwerker aus der Region beauftragen. Er kennt die meteorologischen sowie regionalen Umstände und hat sicherlich schon Häuser mit ähnlichen Systemen ausgestattet. Ganz wichtig: Der Installateur sollte bereits während des Gebäudeentwurfs zu Rate gezogen werden.
Und wie erkenne ich einen guten Installationsbetrieb?
Einen guten Installationsbetrieb erkennen Sie daran, dass er die Anlagenwartung nach der Inbetriebnahme und den Blitzschutz von vornherein mit anbietet. Auch sollte der Betrieb den Anlagenpass (Anlagendokumentation) des Solarverbandes BSW Solar ungefragt ausstellen.
Quelle: photovoltaik.eu